Liv Strömquist wurde 1978 in Lund geboren und ist eine der einflussreichsten feministischen Comic-zeichnerinnen. Die studierte Politikwissenschaftlerin zeichnete regelmäßig für unterschiedliche schwedische Magazine und Zeitungen und arbeitete als Radiomoderatorin.
Seit 2017 sind im avant-verlag sechs ihrer Werke erschienen, ein siebter Band, Das Orakel spricht, folgt im Oktober 2024.
Ihr Titel Der Ursprung der Welt (2017) liefert quasi eine Kulturgeschichte der Vulva - von der Bibel bis Freud, vom unbeholfenen Biologieunterricht bis hin zu aktueller Tamponwerbung. In Der Ursprung der Liebe (2018) untersucht Strömquist Beziehungsmuster und findet Antworten auf diese allgegenwärtigen Fragen. Ihre Suche führt sie von der Prüderie des 19. Jahrhunderts, über nordische Göttinnen, Anti-Romantik und soziologische Theorien, bis hin zur Psychoanalyse. Dabei geht sie auch einer Reihe weiterer Fragen nach, wie: Was ist innerhalb einer Beziehung erlaubt und was nicht? War Ronald Reagans Frau Kommunistin? Und war Prinz Charles überhaupt in Diana verliebt?
In I’m every woman (2019) behandelt sie den Mythos vom männlichen Genie, indem sie Geschichte aus weiblicher Perspektive schildert. Diese Sammlung von kürzeren Geschichten reiht sich in ihre patriarchat-kritischen Veröffentlichungen ein. Die Leser*innen begegnen darin verschiedene Frauenfiguren, die sich im Schatten ihrer allseits gelobten und bewunderten Männer tummeln mussten. Strömquist nimmt die Biografien von Jenny Marx, Priscilla Presley und Yoko Ono, die trotz ihrer Beiträge zu den Erfolgen ihrer Ehemänner zu Fußnoten in den Geschichtsbüchern reduziert wurden, und unterzieht sie einer wohlverdienten Rehabilitation. Mit Ich fühl’s nicht (2020) folgt ein Plädoyer für eine von den Zwängen der Konsumgesellschaft befreite Liebe. Strömquist untersucht und hinterfragt hierin, wie sich das Verliebtsein im Zeitalter des Spätkapitalismus verhält. Im Spiegelsaal (2021) thematisiert die Veränderung unser Schönheitsempfinden unter Einfluß der sozialen Medien. 2023 erscheint Liv Strömquists Astrologie, eine humorvolle Auseinandersetzung mit der Sterndeutung.
Im Herbst 2024 freuen wir uns auf Das Orakel spricht, das sich um das Thema Selbstoptimierung und der aus "Life Hacks" entstandenen Industrie dreht.
Liv Strömquists Gesellschaftskritik beruht auf Fakten und kombiniert unbändige Freude an Sprachwitz und berechtigte Wut mit ausdrucksstarken Zeichnungen. Ihre augenzwinkernden, minutiös recherchierten Sachcomics gehören zu den erfolgreichsten Graphic Novels weltweit.