Text & Zeichnung: Danijel Žeželj
Veröffentlichung: Januar 2024
104 Seiten, schwarzweiß
20,5 x 29 cm, Softcover
ISBN: 978-3-96445-119-4
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Ausgehend von Kafkas Erzählung Ein Hungerkünstler schafft der kroatisch-stämmige Comickünstler Danijel Žeželj eine grafische Tour de Force: Ein Hungerkünstler betreibt seine Kunst unter reger Anteilnahme der Öffentlichkeit. Nach den vorgesehenen 40 Tagen ohne Essen fühlt er sich aber so missverstanden, dass er seine Kunst fortsetzt – so lange bis sich niemand mehr für ihn interessiert und er in einem Käfig vergessen wird.
Danijel Žeželjs Seitenlayout und der kontrastreiche Stil sind wie geschaffen, um die besondere Stimmung von Kafkas Erzählungen in Bilder zu übertragen. In einer sachlich-nüchternen Sprache hat Kafka unglaubliche Vorgänge geschildert. Žeželj verstärkt diesen Widerspruch, indem er die Originaltexte Kafkas mit seinen realistischen und gleichzeitig expressionistischen Bildern verbindet.
Danijel Žeželj lebt und arbeitet in New York und Zagreb.
Wie ein Hund sind die letzten Worte in Kafkas Roman Der Prozess.
Danijel Žeželj [...] ist ein außergewöhnlicher Künstler, Illustrator und Comic-Erzähler – und jedes seiner grafischen Werke, das wie zuletzt „Rotkäppchen" oder „Niemand außer dir“ auf Deutsch zugänglich gemacht wird, ein Gewinn für den hiesigen Markt.
Der Stil von Zeichner Žeželj ist ungewohnt rau, kompromisslos. Seine schwarzweißen Zeichnungen wirken wie moderne Grafiken aus einer Galerie in Gotham City. Sie ziehen einen mit Tempo durch die dann doch traumatische Geschichte, die mit Gleichnissen, wie bei Kafka üblich, durchzogen ist.
Dieser neue Kafka hat etwas Monumentales, er ist selbstbewusst und aufrecht.
Fritz Göttler | Süddeutsche Zeitung | 27.02.24
Der Comic ist ein visuelles Fest, eigenständig und eigenartig. Damit kommt er Kafkas Werk am nächsten, fängt dessen hundertjähriges Fortdauern ein, das in Interpretationen und Re-Interpretationen besteht, weil jeder etwas für sich dort finden kann.
Tobias Prüwer | kreuzer
Interview mit Danijel Žeželj – Lars von Törne | Der Tagesspiegel
Kafka im Comic – Ein Gespräch mit Christoph Ohrem | WDR 3
[...] die dunkle Stadt als pulsierendes Wesen, Zirkus, Wolkenschwaden, Žeželjs fantastische Tusche- und Acrylbilder verfolgen einen wie ein Schatten. Sie haben etwas Avantgardistisches, Monumentales, in ihrem Kern steckt eine Beunruhigung, wie sie auch bei Kafka stets gegeben ist.
Ruth Rousselange | Eselsohr Juni 2024
Podcast "Bücher zum 100. Todestag Franz Kafkas" | Deutschlandfunk
Dass Žeželj die kurzen Erzählungen, Tagebucheinträge und Ausschnitte aus Kafkas Roman nicht klar voneinander trennt, sondern ineinanderfließen lässt, macht den Reiz des Bandes aus. Die Textpassagen sind reduziert, somit können die Bilder ihre volle Wirkung entfalten. Und das lohnt sich. Denn Žeželjs raumgreifende und detailreiche Schwarz-Weiß-Grafiken erzeugen eine Düsternis, die Kafkas Erzählungen mehr als gerecht wird, und die dennoch als eigenständige Werke neben den Ursprungstexten bestehen können.