· 

Kartographie | Interview mit Sike

Hallo Sike, deine Graphic Novel Kartographie erscheint nun auch in Deutschland. Erzähl uns doch gerne ein wenig zu dir und der Entstehung deines Comics.

 

Hallo, ich bin Sike und illustriere mehr oder weniger seit 2005. Ich würde nicht sagen, dass ich ein Autodidakt bin, weil ich mit diesem Begriff ein paar Probleme habe. Um ehrlich zu sein, habe ich jedoch keinen großen akademischen Weg hinter mir, auch wenn ich zwischenzeitlich an der Universität war.

 

Als Kind habe ich die Taller de Artes Visuales (Werkstatt des argentinischen Illustrators Hermenegildo Sábat) und die EAH (Escuela Argentina de Historieta) besucht. Seitdem arbeitete ich hauptsächlich als Illustrator für einige Zeitschriften, aber auch für Albumcover und Poster. Um das Jahr 2008 herum begann ich, mich für Animationen zu interessieren und experimentierte ein wenig mit Videobearbeitung und Postproduktion. Dabei erstellte ich Visuals für einige Bands. Seit 2012 habe ich im Selbstverlag ein paar Bücher (EL TEATRO LUNAR und MEMORIA SELECTIVA) und einige Zines (Páramo, Persistencia, Dirección Desconocida u.a.) veröffentlicht. Im Jahr 2018 begann ich, als Hintergrund- und Konzeptkünstler im Bereich der Animation zu arbeiten. Das war für mich eine Möglichkeit, innerhalb des Animationsprozesses als Illustrator tätig zu sein. Seitdem habe ich kontinuierlich an verschiedenen Projekten mitgearbeitet, darunter CARNE DE DIOS (Ojo Raro / 2022), LA NIÑA Y EL TSUNAMI (2022) und am Video „At The Door“ von The Strokes (Regie: Mike Burakoff) sowie derzeit am Pilotfilm für Electro Andes (Bellolandia).

 

Ich wollte schon lange Comics machen, habe aber nie wirklich ein Projekt gefunden, das sich richtig für mich angefühlt hat. Um 2017 herum begann ich schließlich, einige der Ideen, die ich hatte, aufzuschreiben. Zu der Zeit arbeitete ich viel mit Landkarten, machte Kunst für die Band Potlatch und entdeckte gerade die Sammlung von David Rumsey, die eine unglaubliche Inspirationsquelle für mich war. Außerdem las ich EL TÍTULO NO CORRESPONDE des peruanischen Künstlers Martín Lopez Lam. Die Art und Weise, wie er sich dem Thema Stadt näherte, hat mich sehr beeindruckt und war ein großer Anstoß für mich, Kartographie zu machen, weil es eine freie und gleichzeitig sehr greifbare Erzählweise hat. Mein Ziel war es also, einen Comic im mehr oder weniger traditionellen Sinne zu machen, aber gleichzeitig viel Raum für das Zeichnen selbst und das Experimentieren zu lassen. ANTES DE VOLVER von José González war ebenfalls eine Inspiration für mich. Ich mochte die Art und Weise, wie er die Erzählung im Format des Reisetagebuchs gestaltet, und seine Balance zwischen Illustration und Comic sehr. Zunächst hatte ich keine klare Handlung, aber der Keim der Geschichte waren einige persönliche Erfahrungen beim Spazierengehen durch die Stadt, was für mich ein sehr wichtiger Teil meines kreativen Prozesses ist. Wenn ich herumlaufe und mir Notizen mache oder Fotos schieße, kommen mir die meisten Ideen. Gleichzeitig habe ich viel über den Situationismus gelesen, und das Konzept „Dérive“, welches ich stark in meine Arbeit mit einfließen ließ. Die Stadt, das Umherwandern und die Idee der Karten waren also der Keim für die Erzählung. Daraus entwickelte sich die Idee, einen Ort oder eine Reihe von Ideen zu kartografieren, sie zu organisieren und zu sehen, wie sie die Wahrnehmung beeinflussen. Also habe ich einfach angefangen, an Themen zu arbeiten, die ich mit diesem Konzept entwickeln konnte, indem ich sie kartografierte. Zuerst war ich in meinem Vorgehen viel starrer, aber dann, als jeder „Block“ zu wachsen begann, fing ich an, eine Geschichte nachzuzeichnen, die viel mit nahegehenden Erfahrungen (persönlichen und nicht persönlichen) zu tun hatte, und so änderte sich meine Arbeitsweise , manchmal experimenteller, manchmal formaler, und auch ein bisschen essayistisch. Ich wollte die Erfahrung schildern, einen Ort dadurch kennenzulernen, indem man in ihm umherwandert. Und was eine Karte damit zu tun hat, das man glaubt, etwas zu kennen, das sich ständig verändert.

 

Lässt sich deiner Meinung nach die damalige politische Situation auf die aktuelle politische Lage in Europa und Nordamerika übertragen?

 

Ich habe das Buch zwischen 2017 und 2019 gezeichnet und man könnte sagen, dass es in dieser Zeit spielt. Aber ich denke, dass man das Geschehen überall zwischen den frühen 2000er Jahren und der Gegenwart ansiedeln könnte (abgesehen vielleicht von einigen Teilen der Cyborg/KI-Thematik, dem damaligen Dollarkurs und ein paar Anspielungen auf den Ex-Präsidenten Macri).

 

Ich kenne mich mit der politischen Situation in Nordamerika und Europa nicht so gut aus, dass ich eine interessante Antwort auf diese Frage geben könnte. Aber eine Sache, die ich interessant finde, ist die Zugewandtheit von Milei zu Trump, obwohl Trump das Gegenteil von vielem ist, was Milei vorschlägt. Wenn es etwas gibt, das Milei nicht ist, dann ein Nationalist. Zum Beispiel lobt Milei den freien Markt über alles und lehnt Protektionismus ab, während Trump genau das tut, um seinen Binnenmarkt zu schützen. Trotzdem verbindet beide, dass sie ein ähnliches Konzept repräsentieren, welches eher einem Showman ähnelt als einem herkömmlichen Politiker. In Argentinien hatten wir in den 90er Jahren mit Menem und ein wenig mit Macri einen Vorgeschmack darauf, aber ich denke, dass die Aggressivität in Verbindung mit der Effekthascherei bei beiden beispiellos ist (Milei sagte es sogar selbst in einem Interview „vielleicht wollen die Leute das“). Ich habe das Gefühl, dass diese Art von Diskurs nur die Gewalt nährt, die bereits in den sozialen Medien vorhanden ist und langsam auf die Straßen sickert (hier natürlich nicht annähernd so wie beim Sturm auf das Kapitol 2021, aber trotzdem kann man an einigen Orten erkennen, dass der rechte Flügel sich immer „ermächtigter“ auftritt). Offensichtlich beherrschen beide Politiker die Sprache der Medien und des Showbusiness recht gut und, ich habe das Gefühl, dass dies immer mehr zu einem allgemeinen Ton in der Politik wird.

 

 

Die Geschichte ist auf eine gewisse Weise nicht ortsgebunden, war dir während deines kreativen Prozesses bewusst, dass sich die Beobachtungen im Privaten auf andere Orte übertragen lassen?

 

Da stimme ich nicht ganz zu, da die Geschichte stark in der CABA (Autonome Stadt Buenos Aires) verwurzelt ist. Ich wollte, dass sie eindeutig in dieser Stadt spielt, damit die Menschen von hier eine gewisse Nähe zur Geschichte haben. Verschiedene Orte werden direkt erwähnt, wie Catalinas Sur und La Plata, und in vielen Abschnitten werden Stadtteile wie Abasto, Balvanera, Recoleta und andere dargestellt. Kartographie ist keine autobiografische Graphic Novel, man könnte sagen, sie ist eher autofiktional, aber ich persönlich halte nicht viel von der Dichotomie Fiktion/Nicht-Fiktion. (Ich denke, Kunst ist immer Fiktion.) Ich weise darauf hin, weil das Buch eine Mischung aus vielen Erfahrungen ist, einige von mir, einige von meinen Freunden, und durch diese Linse wollte ich einige Aspekte des Lebens hier widerspiegeln und eine gewisse „Genauigkeit“ bei der Darstellung dieser Stadt bewahren.

 

Ich stimme jedoch insofern zu, dass einige Aspekte der Geschichte Menschen unabhängig ihres Wohnorts betreffen, wie etwa die prekären Beschäftigungsverhältnisse, Wohnungsnot, Polizeigewalt und verschiedene Ebenen der Entwurzelung. Aber ich wollte, dass es nicht nur darum geht, sondern auch darum, wie das alles mit persönlicheren Aspekten wie Freundschaft, Sex, Trauer, Tod und Ungewissheit verwoben ist. Auch wenn hauptsächlich aus der Perspektive einer einzigen Figur erzählt wird, ist diese Vielschichtigkeit für mich ein großes Thema des Buches.

 

Du schreibst über Hausbesetzungen, Demonstrationen und Polizeigewalt. Gibt es einen Moment, an den du dich erinnern kannst, der zu deiner Politisierung geführt hat?

 

Ich kann mich nicht wirklich an einen bestimmten Moment erinnern. Als ich ein Kind war, waren meine Eltern dem linken/peronistischen Spektrum zuzuordnen, so dass ich mit dieser Sichtweise aufgewachsen bin. Dennoch haben sie mir ihre Überzeugungen nie aufgedrängt. Für mich kam nie infrage, einer Partei beizutreten. Es ging für mich, als ich jung war, immer eher um künstlerische Aktivitäten. Während meiner Schulzeit kam es zur Eskalation der Argentinischen Wirtschaftskrise im Dezember 2001, die 39 Tote und 500 Verletzte zur Folge hatte. Ich war damals 16 Jahre alt, diese Zeit war wirtschaftlich ziemlich hart, aber gleichzeitig führte das ganze Chaos zu einer großen Beteiligung bei Demonstrationen und zur Organisation von Nachbarschaftsversammlungen. Es war eine intensive Zeit des politischen Engagements und es war schwer, sich dem zu entziehen, ob man wollte oder nicht. Wie sich die Beteiligung der Bevölkerung während der Präsidentschaft von Nestor Kirchner entwickelte, ist eine andere Geschichte. Man könnte argumentieren, dass die Desaparecidos (ein von der Diktatur verwendeter Euphemismus für die Opfer des Staatsterrorismus während der Mititärdiktatur 1976-1983) eine Wiedergutmachung für eine Schuld erfuhren, die frühere Regierungen nicht angegangen waren, und ein großer Teil der Jugend interessierte sich wieder für Politik (ein Interesse, das in den 90er Jahren kaum vorhanden war) aber gleichzeitig wurde ein großer Teil der politischen Kraft dieser Bewegung vereinnahmt und Teil des Funktionärstums.

 

Jahre später war ich Teil des Kollektivs Cara y Lleca, einer Gruppe, die an der damaligen IUNA der heutigen UNA (Nationale Universität der Künste), gegründet wurde. Das Kollektiv suchte sich eine Straße aus und machte dort eine Ausstellung, wobei zuvor mit allen Anwohnenden gesprochen und sie zur Teilnahme eingeladen wurden (indem wir Aktivitäten vorschlugen und unsere Kunst zeigten). Wir haben jeden Monat eine Ausstellung gemacht. Daraus entwickelten sich dann Workshops, Vorführungen, „ollas populares“ (Eine kostenlose Mahlzeit, die insbesondere für Menschen auf der Straße organisiert wird). Die Idee hinter diesen Aktionen war, die Straße als Raum für den Austausch und den Kontakt mit den Nachbarn zu nutzen, und die Prämisse, dass alle Aktivitäten kostenlos sein sollten. Wir erhielten einmal einige Mittel aus einem Universitätsprogramm, sonst finanzierten wir es größtenteils selbst. Diese Aktionen machten wir etwa drei Jahre lang, mit einigen kleineren Unterbrechungen.

 

Danach war ich an einigen Projekten rund um besetzte Häuser beteiligt, die ein intensiveres politisches Engagement hatten. Es gab einen wichtigen Teil, der sich um künstlerisches Schaffen drehte und den eher theoretischen Teil ergänzte. Es war ein viel chaotischerer Prozess, der nicht einfach war, aber ich glaube, dass er mich persönlich sehr geprägt hat. In Kartographie werden diese Orte nicht sehr oft beschrieben, aber wenn ich in Zukunft diese Geschichte oder irgendwelche Figuren aufgreifen würde, wäre Ela die perfekte Besetzung, um die Beziehung zu diesen Räumen darzustellen.

 

 

Welche Gefahren, aber auch Chancen siehst Du in der Cyborg-Forschung?

 

Es ist leicht, sehr apokalyptisch zu werden, wenn man sich mit diesen Fortschritten und den neuen Problemen, die diese mit sich bringen, beschäftigt. Und zum jetzigen Zeitpunkt kann ich die Idee des Cyborgs nicht von der KI-Entwicklung trennen. Ich denke, man kann die vielen guten Seiten nicht übersehen, die sie in vielen Bereichen haben kann, wie zum Beispiel in der Medizin, wenn es um komplexe Operationen, Früherkennung von Krankheiten und dergleichen geht. Man kann auch an verschiedene Technologien denken, die Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten barrierefreien Zugang ermöglichen. Andererseits kann man auf die bekannten Probleme hinweisen, wie die militärische Nutzung von KI (man denke an das „Lavender“-Programm, das von Israel in Palästina eingesetzt wird), Betrug, Verletzung der Privatsphäre usw.

 

Was dieser revolutionäre Technologiesprung bewirkt (der, das dürfen wir nicht vergessen, exponentiell voranschreitet, aber zu dem Zeitpunkt, an dem ich dies schreibe, fehlt meines Wissens allen Modellen noch die Handlungsfähigkeit), ist, dass er viele Mechanismen unserer Gesellschaft und wie wir funktionieren verstärkt. Die Vorstellung von einem Cyborg ist immer an den Körper gebunden, aber externe Geräte sind eine Variation derselben Symbiose. Mit der Zeit kann man immer weniger Dinge ohne Mobiltelefon tun. Das trifft auf vielen Ebenen zu, auch in der Kunst. Natürlich könnte man über die Vorteile sprechen, aber hier geht es um die Abhängigkeit und Verfügbarkeit von diesen Geräten und gleichzeitig um die Gewohnheiten, die dadurch entstehen, die unser Verhalten verändern und unser künstlerisches Schaffen.

 

Die gesellschaftliche Kluft, die Tendenz zur Isolation und Individualisierung, die bereits besteht, wird sich meiner Meinung nach also eher noch vertiefen. Sollten wir der Technologie selbst die Schuld dafür geben? Das glaube ich nicht, und das war schon immer das Problem. In dem Buch gibt es ein paar Beispiele dafür, was passieren könnte, wenn man eine DIY-Logik auf diese High-End-Technologien anwendet.

 

Um zum Punkt zu kommen: Ich denke, die Menschheit als Ganzes wird sich nicht selbst einschränken, wenn sie in der Lage ist, etwas zu tun. Alles, was wir tun können, werden wir unweigerlich tun, unabhängig von moralischen oder ethischen Gesichtspunkten. In diesem Sinne glaube ich also (bitte nicht vergessen, ich bin nur ein Comiczeichner), dass die technologische Singularität in der Zukunft etwas absolut Mögliches ist. Und es fällt mir schwer, diese Superintelligenz nicht als Ersatz für das Bedürfnis nach einem „väterlichen Gott“ zu sehen, als jemanden oder etwas, das Entscheidungen für einen trifft und alle Antworten hat, was unweigerlich dazu führt, dass man eher an eine dunkle Gestalt denkt. Aber das sind nur Gedankenspiele mit der Zukunft …

 

 

Kannst du uns auch sagen, welche Cyborg-Fähigkeiten du gerne hättest?

 

Nun, das könnten technologische Versionen von Superkräften sein, die man gerne hätte, welche aber mehr in der Realität verankert sind. Ich würde sage, ich wollte schon immer fotografieren und filmen können, indem ich einfach hinschaue, das wäre sehr schön und praktisch. Ich würde auch sehr gerne meine Träume aufzeichnen können, das wäre buchstäblich ein wahr gewordener Traum, obwohl ich wirklich Angst hätte, dass das bedeuten würde, dass jemand mein Gehirn hacken könnte, wie in Ghost in the Shell. Noch unrealistischer und problematischer ist das, was einige Freunde als „Taste zum Abschalten des inneren Monologs“ bezeichnen. Entweder das oder eine Taste, die einen sofort einschlafen lässt (ja, ich habe Schlafprobleme).

 

Schließlich interessiert uns, wie Du künstlerisch vorgegangen bist. Welche Mal- und Zeichentechniken hast du bei Kartographie verwendet?

 

Ich habe schon immer mit Collagen experimentiert, etwas, das sich mit der Zeit zu Fotomanipulations-/Fotobashing-Techniken entwickelte. Dieser spielerische Ansatz, Teile auszuschneiden und sie neu zu arrangieren, um etwas Neues zu schaffen, war eine Technik, mit der ich mich schon früh vertraut gemacht habe. Das war eine Methode, die ich sogar beim Zeichnen nach Fotovorlagen angewandt habe, indem ich einen Arm von dem einen Foto kopierte, einen Helm von einem anderen, und dann noch einen für den Hintergrund. Das habe ich das manchmal sogar beim Freihandzeichnen gemacht.

 

Aber ich glaube, ich habe diese Werkzeuge erst richtig eingesetzt, als ich anfing, an Animationen zu arbeiten. Zum Teil, um den Prozess zu beschleunigen, aber letztendlich denke ich, dass es je nach Technik manchmal sogar mehr Zeit in Anspruch nimmt. Für Kartoraphie habe ich zum Beispiel viele Referenzen von Google Street View genutzt, aber manchmal habe ich auch verschiedene Screenshots verwendet, um etwas in einem Bildbearbeitungsprogramm zusammenzusetzen, und dann das Lineart darüber gearbeitet.

 

Ich mag es jedoch, wenn die letzte Arbeit von Hand gemacht wird. Deshalb drucke ich diese Kompositionen oft aus und tusche sie dann mit einem sehr dünnen Isograph. Zum einen, weil ich das Gefühl habe, dass ich solche Linien nicht zu 100 % digital nachbilden kann, zum anderen, weil ich gerne ein physisches Original habe, und auch, weil mir das Tuschen einfach Spaß macht. Manchmal drucke ich etwas aus und zeichne darüber, oder ich scanne es neu ein, aber das sind eher seltene Fälle.

 

An anderer Stelle gibt es Fotos, die ich gemacht und dann bearbeitet habe. Die Fotografie ist etwas, das mir wirklich Spaß macht, und sie hat mir sehr geholfen, andere visuelle Sprachen zu erkunden. Manchmal hatte ich so etwas wie eine kreative Blockade beim Zeichnen. Deshalb gibt es in dem Buch einige Seiten, die fast nur aus graphisch aufbereiteten Fotos bestehen.

 

Außerdem wollte ich in dem Buch viel mit Design und Komposition spielen, deshalb gibt es viele Abschnitte, die Collagen aus verschiedenen Tuschezeichnungen sind, an denen ich separat gearbeitet habe. Es gab mir die Freiheit, mit dem Design und auch mit der Farbtrennung zu spielen. In letzter Zeit habe ich auch 3D-Tools ausprobiert, und finde sie wirklich gut. Mir macht die Arbeit damit Spaß, da man viele kreative Möglichkeiten und viel Kontrolle über den Prozess hat.

 

Unter Berücksichtigung all dessen, was ich gesagt habe, würde ich sagen, dass ich gerne ein Gleichgewicht zwischen den eher technischen Werkzeugen und dem eher organischen und „handwerklichen“ Gefühl halte.

 

Vielen Dank für dieses Gespräch.

 

Kartographie ist hier erhältlich!