Alberto Breccia (* 15. April 1919 in Montevideo, Uruguay; † 10. November 1993 in Buenos Aires, Argentinien) war einer der prägenden Comiczeichner Argentiniens.
Im Alter von vier Jahren siedelten seine Eltern nach Buenos Aires über. Im argentinischen Comic-Boom der 1960er Jahre etablierte er sich schnell als Mitarbeiter der großen Magazine wie Frontera, Misterix oder Hora Cero. In Zusammenarbeit mit Hector G. Oesterheld schuf er seinen ersten großen erfolgreichen Serien Sherlock Time & Mort Cinder.
Parallel unterrichtete er mit u. a. Hugo Pratt an der Escuela.
1969 schrieb Oesterheld eine Neufassung von El Eternauta für das argentinische Magazin Gente. Breccia zeichnete die Geschichte in einem experimentellen Stil, für den er verschiedene Techniken benutzte. Das Ergebnis war alles andere als konventionell und war nicht auf kommerziellen Erfolg aus. Breccia weigerte sich, seinen Stil zu ändern, der zur Stimmung des Textes beitrug und sich sehr von dem Original von Solano López unterschied. Heute erinnert ein Wandgemälde in der U-Bahn Station Uruguay von Buenos Aires an seine Arbeit, die Wände sind Auschnitte aus Breccias Version von El Eternauta.
In den 1970er Jahren schuf Breccia innovative Grafiken in Schwarz-Weiß und Farbe mit Serien wie Un tal Daneri, Biografien zu Che Guevara & Evita Perón, Lovecraft, Cthulhu und Chi ha Paura delle Fiabe?, geschrieben von Carlos Trillo. Im letzteren, eine Satire, die auf einem Märchen der Gebrüder Grimm basierte, spielte Breccia mit Texturen, mixte Collagen, Acryl und Wasserfarben. Seine innovative und expressionistische Arbeitsweise war revolutionär und hat bis heute nichts von seinem Reiz verloren.
Sein Alterswerk, zusammen mit dem Autor Juan Sasturain, Perramus erschien in drei Bänden im Carlsen Verlag.
1992 wurde er für sein Lebenswerk auf dem Comic-Salon Erlangen mit dem Max und Moritz-Preis ausgezeichnet.
Im Herbst erscheint mit Mort Cinder eine Neuauflage des legendären argentinischen Comic-Klassikers im avant-verlag.