Birgit Weyhe, geboren 1969 in München, ist eine Comic-Künstlerin, deren Kindheit in Ostafrika ihren künstlerischen Ausdruck prägte. Nach ihrem Studium der Germanistik und Geschichte schloss sie ihr Diplom im Fach Illustration an der HAW Hamburg ab.
Mit Werken wie Madgermanes, das die Biografien mosambikanischer Vertragsarbeiter in der DDR thematisiert, hat sich Weyhe in der deutschen Comic-Szene etabliert. Für dieses 2016 im avant-verlag erschienene Buch erhielt sie den Comicbuchpreis der Berthold Leibinger Stiftung und den Max und Moritz-Preis. Ihre Arbeiten, die oft autobiografische Elemente oder afrikanische Mythen aufgreifen, zeichnen sich durch eine markante Verbindung von Text und Bild aus und setzen sich mit Themen wie Identität, Heimat und Kultur auseinander.
Zu ihren weiteren Werken zählen unter anderem die autobiografische Arbeit Im Himmel ist Jahrmarkt (2013), das in Zusammenarbeit mit der Autorin Sylvia Ofili entstandene Buch German Calendar No December (2018) und die 2022 erschienene Graphic Novel Rude Girl.
Weyhe wurde 2022 in Erlangen mit dem Max und Moritz-Preis als „Beste deutschsprachige Comic-Künstlerin“ ausgezeichnet. Die Jury des Hamburger Literaturpreises nominierte Rude Girl für die Shortlist des „Buch des Jahres“ und als ersten Comic für den Preis der Leipziger Buchmesse 2023 in der Kategorie „Sachbuch“.
2024 war Birgit Weyhe eine der Initiatorinnen und Mitwirkenden des Projekts Wie geht es dir? – Zeichner*innen gegen Antisemitismus, Hass und Rassismus.
Ihre dokumentarische Graphic Novel Schweigen über die argentinische Militärdiktatur und die Schicksale zweier Frauen erscheint 2025 im avant-verlag.