Héctor Germán Oesterheld (1919–1977?) war ein argentinischer Journalist, Autor und Comic-Szenarist mit deutsch-baskischen Wurzeln. Mit seinem Bruder Jorge gründete Oesterheld 1957 den Verlag
Ediciones Frontera, in dem er die legendären argentinischen Comic-Magazine Hora Cero und Frontera publizierte, welche eine Blüte des argentinischen Comicschaffens
prägten! Die meisten Serien wurden von Oesterheld geschrieben und von einer Vielzahl von Zeichnern, wie z. B. Hugo Pratt, Alberto Breccia, Dino Battaglia & Solano-Lopez gestaltet. Zu seinen
Arbeiten zählen frühe Meisterwerke der Comic-Kunst wie Ernie Pike, Sargento Kirk, Mort Cinder uvm.
Das gemeinsam mit Francisco Solano López ab 1957–59 entstandene El Eternauta nimmt dabei eine Sonderrolle ein. Denn die Hauptfigur des in der Zeit verschollenen Juan Salvo, der sich
zusammen mit seinen Freunden gegen eine Invasion von Außerirdischen zur Wehr setzt, wird in den Folgejahren als Symbol für den Widerstand gegen die Militärdiktatur angesehen.
Oesterheld, der in seinen Werken oft linksliberale Positionen andeutete, wurde nach dem Militärputsch 1976 unter General Jorge Rafael Videla verhaftet und zählt zusammen mit seinen vier Töchtern
zu den sogenannten "Verschwundenen" – ihre genauen Schicksale sind bis heute ungeklärt. Die Ehefrau bzw. Mutter Elsa Sánchez gehörte zu den ersten Mitgliedern der Organisation Madres de
Plaza de Mayo, welche erstmals am 30. April 1977 öffentlich protestierte. Später wurde sie auch als Sprecherin der Abuelas de Plaza de Mayo gewählt.
Im Herbst 2023 ist mit Mort Cinder eine Neuauflage des legendären argentinischen Comic-Klassikers im avant-verlag erschienen.