Winshluss, der eigentlich Vincent Paronnaud heißt, wurde 1970 in La Rochelle, in Frankreich, geboren. Er arbeitet als Comic-Autor und Filmemacher und gilt als ein Meister des makaberen Humors. Viele seiner Inspirationen bezieht er aus den US-Comics der 1930er- und 1950er-Jahre. Die scheinbare Sorglosigkeit dieser Inhalte konfrontiert er mit beißender Ironie. Disneys Silly Symphonies treffen auf den Ku-Klux-Klan.
Seine ersten Seiten veröffentlichte er 1995 im Fanzine Les aventures de Miguel. Mit seinem Engagement in der Zeitschrift Ferraille, die er zusammen mit seinem Freund Cizo herausgibt, etabliert er sich endgültig als einer der Hauptakteure der unabhängigen französischen Comic-Szene.
Im Jahr 2007 erhielt er den Preis der Jury bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes für die Verfilmung von Persepolis, bei dem er gemeinsam mit Marjane Satrapi die Regie führte und das Drehbuch schrieb. 2008 folgten zwei Césars für „Bester Film“ und „Beste Adaption“ sowie eine Oscar-Nominierung als „Bester Trickfilm“.
Auf dem Internationalen Comic-Festival von Angoulême 2009 wurde Winshluss eine große Retrospektive gewidmet. 2009 erhielt er den Fauve d'Or (Preis für das „Beste Album“) für Pinocchio, das auf Deutsch im avant-verlag erschienen ist und 2010 den Max-und-Moritz-Preis für „Bester Comic International“ erhielt. Sein Buch In God we trust erschien 2016 in deutscher Fassung im avant-verlag. Seit 2022 ist Pinocchio in einer Neuauflage wieder auf deutsch verfügbar.