Text: Younn Locard
Text & Zeichnung: Florent Grouazel
Aus dem Französischen übersetzt von Annika Wisniewski
Veröffentlicht: September 2015
Buch: 224 Seiten, Duotone, Hardcover
ISBN: 978-3-945034-31-6
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1842: Die französische Fregatte La Renommée verlässt Neukaledonien, um nach Frankreich zurückzukehren. An Bord befinden sich der Naturforscher Pierre Delaunay und ein junger Kanake namens Éloi, das Objekt seiner Forschung.
Die geschlossene, abgeschottete Welt des Schiffes bildet ein Laboratorium des 19. Jahrhunderts: Die unterprivilegierte Besatzung, Christentum, Positivismus, aber auch aristokratische Traditionen und maritime Verhaltensregeln prallen aufeinander. In hitzigen Debatten wird über den richtigen Umgang mit dem „Naturmenschen“ Éloi diskutiert. Die Anschaungen des Naturforschers, des Priesters, der Offiziere und nicht zuletzt der Besatzung stehen sich mehr und mehr konträr gegenüber ...
Die Anwesenheit „des Wilden“ und die daraus resultierenden Spannungen verschärfen sich zunehmend und münden schließlich in Gewalt. Einzig der Bootsmann Gueltaz erweist sich als ein aufrichtiger Freund Élois.
Die beiden bretonischen Autoren Younn Locard und Florent Grouazel erwecken mit ihrem Graphic-Novel-Debüt eine historische Epoche zum Leben und destillieren daraus eine packende Geschichte über Rassismus, Xenophobie und Ethnozentrismus. Ein aktuelles Thema mit einer gehörigen Brise Meeresluft.
Man sieht dem Buch an, dass seine Autoren ganz genau die Vorgänge auf einem Schiff kennen – so detailliert ist es gezeichnet, dass man gleich ein Tau packen will und beinahe das Schwanken unter den Füßen spürt.
Karin Krichmayr, der Standard
Locard und Grouazel sprechen aus der Sicht der Kolonialzeit Themen an, die bis heute - und besonders heute - relevant sind; Themen wie Integration, Zusammenleben der Kulturen und die Frage, ob die Herkunft eines Menschen den Wert seines Lebens bestimmen kann.
Kai Löffler, Deutschlandfunk